Über 16.000 Menschen haben am Montag Abend in Frankfurt gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit demonstriert. Laut Oberbürgermeister Feldmann war es ein historisch einmalig breites Bündnis, das sich am Römerberg zusammengefunden hat.
„Frankfurt hat Platz für vieles, aber nicht für Rassismus und Ausländerfeindlichkeit“ sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann in seiner Rede am Römerberg. Ein „historisch einmalig breites Bündnis“ hatte dazu aufgerufen. Nach Angaben der Polizei waren 12.000 Menschen an den Römerberg gekommen, mehr als 4500 verhinderten gleichzeitig an der Hauptwache eine Demonstration des Bündnisses „Pegida“, zu der nur knapp 100 Menschen gekommen waren.
Die evangelische Pröpstin Gabriele Scherle sagte als Vertreterin des Römerbergbündnisses, sie sei „stolz auf eine Gesellschaft, in der Flüchtlinge willkommen sind“. Sie warnte davor, das Grundrecht auf Asyl weiter auszuhöhlen und forderte ein gemeinsames europäisches Asylrecht, „in der sich die Menschlichkeit unseres Gemeinwesens zeigt“. Scherle verwies auf den hohen Wert des Rechtes auf Religionsfreiheit, das auch in christlichen Ländern erst mühsam erkämpft werden musste. „Deshalb sehen wir keinen Grund, uns über andere zu erheben.“
Scherle kritisierte, dass muslimische Menschen häufig unter Pauschalverdacht gestellt würden und Jüdinnen und Juden um ihr Leben fürchten und ihren Glauben nicht öffentlich leben können. Gleichzeitig warnte sie vor sozialen Spannungen. „Wer die sozialen Sicherungssysteme mutwillig beschädigt und die Lohnarbeit unter die Existenzsicherung drängt, der bereitet den Boden für die Verachtung unserer Gesellschaft.“ (Hier die ganze Rede im Wortlaut).
Für die Bemühungen vieler Menschen in Frankfurt, Flüchtlingen zu helfen, bedankte sich Abdel Azis aus Ghana in seinem Redebeitrag. Selcuk Dogruer vom Rat der Religionen forderte dazu auf, die Vielfalt der Menschen als Chance zu nutzen.