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Von – 5. Mai 2014

Taufe vom Dreimeterbrett

Die Freibäder öffnen. Und nein! Das ist jetzt kein Hinweis auf ein superneues Tauf-Event an irgendeinem coolen Wasserort. Um den himmlischen Auftrieb zu spüren, braucht man einfach nur vom Dreier hüpfen. Sagt Martin Luther.

Es ist das Wasser selbst, das über Wasser hält. Foto: Regina Westphal

Es ist das Wasser selbst, das über Wasser hält. Foto: Regina Westphal

Wenigstens sagt Luther das fast, nämlich: Man solle möglichst täglich in die Taufe kriechen und wieder hervorkommen. Dabei kann Beten oder Bibellesen helfen. Man kann die Taufkerze entzünden. Oder geht ins Freibad.

Sprung vom Dreier: Rasch dringt man ins Wasser ein, sinkt immer tiefer in jenes Reich, wo es keine Chance aufs Atmen gibt. Dann spürt man, wie das Wasser bremst, man langsamer wird. Kurz steht man still. Und von nun an beginnt man aufzutauchen, gewinnt an Fahrt, aufwärts, immer weiter geht es nach oben. Und der schönste Moment ist jener kurz bevor.

Man denkt, jetzt müsste es doch kommen, aber es kommt noch nicht. War man denn wirklich so tief unten? Dann flutscht man hinaus, muss gar nichts tun. Denn der Atem kommt von selbst. Und man beginnt zu schwimmen. Das Wasser kann so herrlich weich und zärtlich sein! Es ist wie eine Freundin, ein treuer Gefährte. Und man ahnt: Es ist das Wasser selbst, das über Wasser hält.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 5. Mai 2014 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe .

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Georg Magirius ist Theologe und Schriftsteller und Kolumnist bei "Evangelisches Frankfurt". Mehr unter www.georgmagirius.de.