Das neue Jahr, das winzige, ist ungeheuer mächtig. Aber warum? Wegen seiner Mickrigkeit. Nur ist der Anbruch nicht deshalb kraftvoll, weil er gefälligst winzig bleiben soll. Das verkünden allein die Anhänger der Bravheit.
Das Jahr wird stattdessen ungezügelt wachsen, wenn man es frei atmen lässt. Die Kraft, die im Anfang liegt, ist also nicht der Prolog zur wiederkehrenden Enttäuschung, die die Profiseufzer sagen lässt: Ach, schon wieder ist die Frische des Beginns der Routine gewichen.
Nein, den Anfänger ergreift der Mut, indem er die Winzigkeit einfach einmal zum Zuge kommen lässt.
So wird das Kleine nicht klein bleiben, sondern so sehr an Größe gewinnen, dass die Vertreter der kultivierten Selbstbegrenzung staunen. Ihr Lispel-Loblied auf die süßen Kleinen und die schönen Kleinigkeiten verstummt.
Denn das Neue Jahr trägt nicht den Name „Untertan“. Vergnügt tritt es die Lebensverkleinerer und Luftabschneider. Und tritt in ein Leben, das zunimmt an Tagen, die groß, herb und immer länger werden.