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Aktuell

Von – 21. November 2013

Jeder Wohnraum wird gebraucht

Angesichts des knappen Wohnraums in Frankfurt ruft die evangelische Kirche dazu auf, wirklich alle verfügbaren Leerstände zur Unterbringung von Menschen zu nutzen, die akut von Obdachlosigkeit bedroht sind.

Wer eine leer stehende Wohnung besitzt, diese aber nicht selbst vermieten möchte, etwa weil sie nur für eine gewisse Zeit frei ist und man Komplikationen oder unzuverlässige Mietzahlungen befürchtet, kann dabei den Service des Evangelischen Vereins für Wohnraumhilfe nutzen.

Dieser Verein organisiert alles rund um die Vermittlung von Wohnraum an Menschen, die akut von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Er kümmert sich sogar darum, wenn die Wohnung zunächst einmal Instand gesetzt werden muss, weil zum Beispiel Heizung oder Elektrik nicht funktionieren – solange der erforderliche Aufwand in einem vernünftigen Verhältnis zur möglichen Nutzungsdauer steht. Und er garantiert, dass die Wohnung zum vereinbarten Zeitpunkt dann auch wieder geräumt und in ordnungsgemäßem Zustand ist. Die Eigentümer bekommen für die Bereitstellung auch eine angemessene Mietzahlung.

Dabei arbeitet der Verein eng mit dem Sozialamt zusammen. Nach Auskunft von Geschäftsführer Heinz Gonther haben in Frankfurt derzeit 1600 Personen keine eigene Wohnung, weitere 400 in Offenbach. Sie sind entweder in zwischengenutzen Wohnungen oder provisorisch in Hotels untergebracht. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter des Vereins helfen ihnen auch dabei, wieder einen eigenen Mietvertrag zu bekommen.

Erfasst sind dabei jedoch nur Personen, die in Frankfurt einen Anspruch auf Sozialhilfe haben. Wie viele Menschen ansonsten noch in Frankfurt wohnungslos sind, darüber gebe es keine verlässlichen Zahlen, meint Gonther. Manche Schätzungen gehen aber auch hier von mehreren tausend aus. Das betrifft sowohl Menschen ohne Aufenthaltsstatus als auch solche, die zwar legal in Frankfurt sind, aber keinen Anspruch auf Sozialhilfe haben, wie etwa Flüchtlinge, die über ein anderes Land nach Europa eingereist sind oder Menschen aus Osteuropa. Sie haben hier quasi den Status von Touristen.

Eigentümer, die über leerstehenden Wohnraum verfügen, können sich direkt mit dem Verein in Verbindung setzen (Telefon 069 944397-18 oder -19). Ein Mitarbeiter des Vereins wird sich dann die Wohnung anschauen und das weitere Vorgehen besprechen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 21. November 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.

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